Tscheche Semerad gewinnt Rallyesprint in Storndorf

Koch/Assmann auf Rang zwei, Schmidtmeister- Brüder werden Gesamtneunte

 

STORNDORF (sfä/ei/she) Einen klaren Start- Ziel Sieg feierten die Tschechen Martin Semerad/Bohuslav Ceplecha im Mitsubishi Lancer Evo 9 vor mehreren tausend begeisterten Zuschauern beim vierten Rallyesprint EU auf dem Betriebsgelände von Stehr Spezialmaschinen im Schwalmtaler Ortsteil Storndorf.

Die 47 Teams, 35 kamen in Wertung, hatten fünf grösstenteils verschiedene Wertungsprüfungen (WP) mit komplett 54 Kilometern auf Bestzeit zu fahren. Bereits bei der 19 Kilometer langen Auftaktprüfung „Storndorf Night“ am Freitagabend unter Flutlicht demonstrierten die beiden Prager mit der Bestzeit von 13, 02, 30 Minuten ihr Können. Mit zwei Sekunden Rückstand wurden die frisch gebackenen deutschen Rallyemeister Hermann Gassner jr./Kathi Wüstenhagen (Surheim/Freilassing) als Markenkollegen Gesamtzweite vor Marco Koch/Stefan Assmann (Marburg/Gladenbach) im Trijekt Opel Kadett C Coupe mit 22 Sekunden Rückstand. Unglücklich verlief Abend hingegen für Michael und Elisabeth Stadelmann (Pohlheim). In einer mittelschnellen Passage verlor Stadelmann die Kontrolle über den Audi S 2 Quattro ("das Heck kam plötzlich ohne Vorwarnung") und überschlug sich. Während Elisabeth Stadelmann mit dem Schrecken davon kam, wurde ihr Mann zur Beobachtung in ein Krankenhaus eingeliefert. Der Audi ist Totalschaden.

Der Samstag begann wie der Freitag geendet hatte. Der 19- Jährige Semerad fuhr in allen vier WP´s die Bestzeit und gewann souverän. Die kühlen aber trockenen Bedingungen kamen Marco Koch zugute. Der Marburger konnte sich im Laufe des Tage gegen Gassner jr. durchsetzen und war vor dem Finale optimistisch: "Was bis jetzt geklappt hat, wird auch bis ins Ziel klappen". Mit Gesamtrang zwei konnte ein fantastischer Saisonabschluss gefeiert werden. Platz drei ging an Jörg Schuhej/Tanja Timmer (Fulda/Schwalmstadt) im Opel Astra, die damit den 20- Jähirgen Gassner auf einen dennoch guten vierten Rang verweisen konnten. Mit Rang neun holten Markus und Thomas Schmidtmeister (Niddatal/Laubach) im BMW 320 is einen versöhnliches Ergebnis. Die Brüder verloren in WP 2 am Samstagmorgen einige Sekunden wegen eines Mitstreiter´s vor ihnen "was sonst im sechsten Gang ging, war nur im zweiten möglich".

 

Ergebnisse 4. DAC Rallyesprint EU in Storndorf

1. Martin Semerad/Bohuslav Ceplecha (CZ-Prag), Autoclub of Czech Republic/AvD Frankfurt, Mitsubishi Lancer Evo 9, 42, 45, 50 Minuten, 2. Marco Koch/Stefan Assmann (Marburg/Gladenbach) AMC Hungen, Opel Kadett C Coupe (+30, 40 Sekunden), 3. Jörg Schuhej/Tanja Timmer (Fulda/Schwalmstadt) Team DMV, Opel Astra (+1, 00, 80 min.), 4. Hermann Gassner jr./Kathi Wüstenhagen (Surheim/Freilassing) Kathrein Renn- und Rallyeteam, Mitsubishi Lancer Evo 9 (+ 1, 06, 60 min.), 5. Axel Nörenberg/Gerrit Spangenberg (Wolfhagen) MSC Emstal, BMW M3 (+ 1, 18, 50 min.)…………9. Markus und Thomas Schmidtmeister (Niddatal/Laubach) AMC Hungen (+2, 02, 80 min.), 13. Wilfried und Kerstin Fränzke (Marburg) Subaru Impreza GT (+ 3, 29, 30 min.), 14. Matthias Weber/Wolfgang Vetter (Pohlheim) Mitsubishi Lancer Evo 9 (+ 3, 35, 50 min.), 24. Georg und Katja Hossfeldt (Gießen) AMC Hungen, VW Golf 2 GTI 16 V (+4, 59 min.), 27. Frank- Olaf Schmidt/Stefanie Hülsmann (Nidda), AMC Hungen/AMC Pfalz, Ford Escort RS 2000 (+5, 28, 70 min.), 32. Holger Axmann/Vanessa Magel (Schotten/Nidda) AMC Hungen, Opel Kadett E 16 V (+ 7, 24, 10 min.)

 

Ausfälle:

Ingo Hanika/Peter Bechthold (Biebertal/Wettenberg) VW Golf 16V, Frank Oliveri/Michael Knaack (Usingen) DMV, Opel Astra, Michael und Elisabeth Stadelmann (Pohlheim) Audi S 2 Quattro, Dirk Klemund/Nico Eichenauer (Hungen/Blumberg), Subaru Impreza Sti

 


Rallyesplitter (sfä)

Anwesend

Reinhard Klein zählt seit Jahrzehnten zu den weltbesten Rallyefotografen. Unter der Bezeichnung "Mc Klein" ist der Kölner bestens bekannt. Der Fotoprofi arbeitet erfolgreich mit zwei englischen Kollegen mit "Mc" im Namen zusammen, daher die ungewöhnliche Bezeichnung. Klein ist Organisator der sogenannten "Slowly Sideways" Truppe mit historischen Rallyeautos

 

Abwesend

Der Österreicher Sepp Haider sollte im Mercedes bei den Slowly Sideways fahren. Der Hotelier aus Saalbach und frühere deutsche Rallyemeister war jedoch beruflich verhindert. Dessen geplanter Beifahrer Peter Diekmann aus Nentershausen im Westerwald war jedoch als Gast in Storndorf

 

Autotausch

Ex- Europameister Armin Schwarz begeisterte das Publikum mit beherzter Fahrweise im Mitisubishi Galant. Der Franke wechselte im Vorfeld nach einem Technikproblem am Audi 200 Quattro von Jens Huth aus Gelnhausen auf den Japaner

 

Altmeister

Eberhard Kromm aus Ranstadt und Erich Uhl aus Solms plauderten am Rande über vergangene Zeiten. Beide waren in den siebziger und achtziger Jahren erfolgreich. Kromm führte nach seinem Karriereende dem Nachwuchs in Lehrgängen in die hohe Kunst der Rallye fahrens ein. Bäckermeister Uhl, auch "Häuptling schnelle Semmel" genannt, unterstützte Anfang der neunziger Jahre seine Söhne Stefan und Michael. Nach deren Sieg bei der Himalaya Rallye 1991 erlitt Uhl jedoch einen Schlaganfall. Seitdem ist er halbseitig gelähmt, hat die Freude am Rallyesport jedoch nicht verloren.

 

Ausgelassen:

Rund 700 Helfer unterstützten den Rallyesprint von Initiator und Hausherr Jürgen Stehr. Bei der abendlichen Siegerehrung feierten die Anwesenden "ihren Jürgen" in stimmungsvoller Atmosphäre. Die Gemeinde Schwalmtal steht hinter dem Rallyesprint.

Weitere Infos unter www.rallyesprint.eu